Herr, barmherziger Gott,
wenn ich vor dir stehe,
mit meinen Anliegen, Hoffnungen und Sehnsüchten,
dann stehe ich da eigentlich nicht alleine.
Ich bringe auch die Anliegen der anderen mit –
die Anliegen derer, die mir am Herzen liegen:
meine Lieben, meine Kinder, meine Familie,
meine Freunde –
alle die, von denen ich mir wünsche,
dass du ihre Namen in deine Hand schreibst.
Und ich bringe auch die Anliegen derer mit,
die mir gar nicht so nahe sind:
die ich nicht kenne,
von denen ich nur wenig weiß,
und selbst die, mit denen ich nichts anfangen kann,
weil ich sie nicht verstehe
oder weil sie mir nicht liegen.
Auch sie haben ihre Nöte und Sorgen,
ihre Hoffnungen und Sehnsüchte.
Und auch diese Anliegen
möchte ich mitbringen zu dir.
Sie alle stelle ich vor dich hin
und bitte dich für sie.
Herr, barmherziger Gott,
du kennst uns ja.
Du siehst in unsere Herzen
und weißt, was wir brauchen.
Wenn ich all das vor dich hintrage,
dann verbindet sich mein Bitten
mit der Einsicht,
dass wir unsere Welt nicht selbst beherrschen
und unser Glück nicht selbst machen können,
und dass ich nicht nur für mich da bin,
sondern die Anliegen der anderen
auch meine Anliegen sind.
Amen.