Die „feinen Unterschiede“ konstituieren Milieus, markieren Zugehörigkeiten, bestimmen Inklusions- und Exklusionsprozesse, manifestieren soziale Ungleichheit. Kleidung, aber auch Schulsachen, wie Federmappe oder Ranzen oder der Inhalt der Brotdose, dienen der Distinktion, genauso wie Religionszugehörigkeit, Jugendkulturen oder bestimmte Formen von Bildung.
Dass Menschen auf Grund ihrer sozialen Herkunft und den damit verbundenen Codes diskriminiert werden, wird in den letzten Jahren verstärkt unter dem Stichwort „Klassismus“ problematisiert.
Zwar erscheint „Klassismus“ unter diesem konkreten Stichwort theologisch und religionspädagogisch noch relativ wenig konturiert, jedoch werden die mit Klassismus verbundenen Problemlagen der Mittelschichtsorientierung, der Milieusensibilität, der sozialen Ungleichheit und der fehlenden Bildungsgerechtigkeit seit Langem benannt und bearbeitet.
Die Vorträge auf der Jahrestagung bearbeiten das Thema Klassismus in pädagogischer, soziologischer, biblisch-theologischer und religionspädagogischer Perspektive. Die Tagung wird aber auch Impulse setzen, um das Thema selbstreflexiv sowie im Blick auf aktuelle Forschungsprojekte anzugehen.