Perspektiven für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in evangelischen Kontexten
Kinder und Jugendliche wachsen – unabhängig davon, ob sie eine unbeschwerte Kindheit genießen konnten, ob sie unbegleitet einen schweren Fluchtweg hinter sich haben bzw. einen anderen massiven Bruch in ihrem Leben – in vorfindlichen Kulturen auf oder sind Grenzgänger zwischen verschiedenen Kulturen. Zugleich findet ihre Persönlichkeitsentwicklung in bestimmten religiösen oder weltanschaulich geprägten Kontexten statt.
Religion kann tief in die Alltagskultur hineinreichen und Verhalten strukturieren, Sinn vermitteln, Werthaltungen und habituelle Ausprägungen beeinflussen. Umgekehrt prägt Kultur die Gestalt von Religion. Bezogen auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in evangelischen Kontexten erfordert dies eine hohe Sensibilität im Umgang mit Religiosität. Einerseits ist ein wachsendes (auch extremes) Interesse von Jugendlichen an Religion zu beobachten, andererseits nimmt die Abwendung von Religionen zu und die Kenntnisse über ihre religiösen Wurzeln nehmen ab. Darum soll in diesem umfänglichen, für den Fachdiskurs unerlässlichen Werk neben aktuellen Entwicklungen generell nach fachlich relevanten Bezügen von Religion und Kultur in der Kinder- und Jugendhilfe gefragt werden. Im Zentrum stehen Sinnfragen, Bedürfnisse und Problemlangen von Kindern ab zehn Jahren bis ins Jugendalter.