Inklusion verwirklichen.

Perspektiven für einen Sozialraum für alle

In den Debatten um Inklusion und Sozialraum wird zunehmend deutlich, dass beides zusammengedacht, systematisch weiterentwickelt und konsequent umgesetzt werden muss. Wie aber kann Inklusion im Sozialraum gelingen?

Wie kann das Zusam­men­spiel zwi­schen Leis­tungs­trä­gern und ‑erbrin­gern unter Betei­li­gung der Betrof­fenen im Sozi­al­raum neu struk­tu­riert werden? Und wie wollen Betrof­fene in ihrem Nah­raum und in ihrem Quar­tier eigent­lich selbst leben? Wie können sie befä­higt werden ihre Wün­sche umzu­setzen und welche sozi­al­räum­li­chen Struk­turen müssen sie dafür vor­finden? Welche kom­mu­nalen Pla­nungen und städ­te­bau­liche Ent­wick­lungen müssen neu mit den Betrof­fenen vor Ort abge­stimmt werden? Wie kann die Koope­ra­tion aller zivil­ge­sell­schaft­li­chen Akteure im Quar­tier ent­wi­ckelt werden? Und welche Rolle spielen dabei Kirche und Diakonie?

Diese und andere Fragen werden wir aus wis­sen­schaft­li­cher, fach­prak­ti­scher, kom­mu­naler, kirch­li­cher und dia­ko­ni­scher Per­spek­tive ana­ly­sieren und gemeinsam diskutieren.

Das inhalt­liche Pro­gramm ist ein­ge­bettet in einen inten­siven kol­le­gialen Aus­tausch und in ein inter­es­santes kul­tu­relles Pro­gramm, das uns die His­torie der Luther-Stadt Erfurt näher bringt.

Evan­ge­li­sches Augus­ti­ner­kloster zu Erfurt

Veranstalter

Klimafreundliche Veranstaltung

Symposium

Anfang:

Donnerstag, 27.06.2024, 12:30 Uhr

Ende:

Freitag, 28.06.2024, 12:45 Uhr

Veranstaltungsort:

Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt
Tagungsraum: Staupitz/Lang
Augustinerstraße 10
99084 Erfurt

Zielgruppe:

Führungs- und Leitungskräfte von diakonischen Einrichtungen und Verbänden mit strategischer Verantwortung sowie landeskirchliche Themenverantwortliche und Beauftragte.

Kosten:

Die Kosten für Verpflegung und Programm werden von der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen getragen. Reise- und Übernachtungskosten (93,00 € für eine Übernachtung im EZ mit Frühstücksbuffet) sind in Eigenleistung bzw. von den entsendenden Dienststellen zu erbringen.

Anmeldung:

Es stehen 40 Plätze zur Verfügung. Die Vergabe erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen.

Kontakt:

Wolfgang Winkler
Versicherer im Raum der Kirchen
Akademie GmbH
Kölnische Straße 108–112
34119 Kassel
Telefon 0561 70341-3014
Telefax 70341-3070
wolfgang.winkler@vrk.de

Programm

Donnerstag, 27.06.2024

12:30 Uhr
Mittagessen

13:30 Uhr
Begrüßung
Pfarrer Dr. Georg Hofmeister, Leiter der Akademie des Versicherers
im Raum der Kirchen
Prof. Dr. Johannes Eurich, Diakoniewissenschaftliches Institut der Universität Heidelberg
Pfarrer Frank Stefan, Diakonie Kork, Kehl-Kork (Vorsitzender BeB)

13:45 Uhr
Wie nehme ich meine Teilhabemöglichkeiten wahr?
Exemplarische Stimmen von Betroffenen
Videointerviews

14:00 Uhr
Inklusion in der Kommune – was sind die Möglichkeiten und Hindernisse?
Prof. Dr. Hendrik Trescher, Institut für Erziehungswissenschaft,
Philipps-Universität Marburg

14:30 Uhr
Replik aus der Praxis

Sicht eines Leistungsträgers
Thorsten Tillner, Geschäftsführer, Rotenburger Werke der Inneren Mission gGmbH

Sicht einer Kommune
Ulrike Schloo, Projekt Kommune inklusiv Schneverdingen, Lebenshilfe Soltau e.V.

Sicht einer Kirchengemeinde
Wolfram Keppler, Projekt AufbruchQuartier, Diakonisches Werk der ev. Kirche in Württemberg e.V.

15:00 Uhr
Wie stelle ich mir mein Leben vor?
Exemplarische Stimmen von Betroffenen
Videointerviews

15:15 Uhr
Vision von einer inklusiven Stadt
Prof. Dr.-Ing. Sabine Hopp, Fachbereich Architektur, Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung, Leitung Smart und Inklusive City, Technische Universität Darmstadt

15:45 Uhr
Replik aus der Praxis
Karsten Isaack, Vorsitzender des Beirats der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung im BeB
Joachim Leibiger, Thüringer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen, Erfurt
Thorsten Tillner

16:30 Uhr
Kaffeepause

17:00 Uhr
Wie gelingt wirkliche Teilhabe im Sozialraum?
Arbeit in Kleingruppen
(Alle Inhaltsbeschreibungen finden Sie unten, im Anschluss an das Programm)

a) Projekt „Kommune inklusiv Schneverdingen
Prof. Dr. Hendrik Trescher
Ulrike Schloo

b) Projekt „PIKSL Labor Düsseldorf“
Bernhard Spelten, Netzwerk und Kooperationen, PIKSL Labor Düsseldorf

c) „BaLiE – Barrierefreies Lernen in der Erwachsenenbildung"
Tabea Schweizer, Projektleitung, Hofgut Himmelreich gGmbH AKADEMIE

d) Leben wie ich will – Sozialraumorientierte Eingliederungshilfe in Hamburg
Dipl. Psych. Karen Haubenreisser, Evangelische Stiftung Alsterdorf

18:30 Uhr
Abendessen

19:45 Uhr
„Heilige Anna, hilf!“
Eine szenische Führung durch das Augustinerkloster

21:00 Uhr
Gemütlicher Ausklang
im Klosterkeller des Augustinerklosters zu Erfurt

Freitag, 28.06.2024

 

8:45 Uhr
Geistlicher Impuls am Morgen
in der Kirche des Augustinerklosters
Pfarrer Dr. Georg Hofmeister

9:15 Uhr
Wie kommt der inklusive Sozialraum in die Köpfe und die Herzen?
Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck

9:45 Uhr
Replik aus der Praxis
Anke Hofmann-Domke, Leiterin Dezernat 05 Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit, Stadtverwaltung Erfurt
Pfarrer Frank Stefan

10:15 Uhr
Kaffeepause

10:45 Uhr
Perspektiven für einen Sozialraum für alle

Podiums- und Plenumsdiskussion mit
Bischöfin Dr. Beate Hofmann
Anke Hofmann-Domke
Pfarrer Frank Stefan
Prof. Dr. Hendrik Trescher

Moderation: Prof. Dr. Johannes Eurich

12:00 Uhr
Replik eines Tagungsbeobachters
Dr. Martin Holler, Leiter Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg und Jugendhilfe der Johannes-Diakonie Mosbach

12:10 Uhr
Was nehme ich mit? Was will ich angehen?

12:30 Uhr
Schlusswort und Reisesegen
Pfarrer Dr. Georg Hofmeister

12:45 Uhr
Mittagessen

Anschl.
Individuelle Abreise

Arbeit in Kleingruppen – Inhalte

27.06.2024; 17:00 Uhr

Wie gelingt wirkliche Teilhabe im Sozialraum?

Arbeit in Kleingruppen

a) Projekt „Kommune inklusiv Schneverdingen

Am Beispiel Schneverdingen wird gezeigt, wie inklusive Prozesse im Sozialraum angestoßen, weiterentwickelt und fest verankert werden können. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie möglichst viele Menschen im Sozialraum erreicht werden. Die verschiedenen Handlungsebenen (operative Ebene, bewusstseinsbildende Maßnahmen und strukturelle Ebene) sowie deren Zusammenspiel werden erklärt. Positive Beispiele und sogenannte Gelingensbedingungen werden diskutiert. Aber auch: Welche Stolpersteine kann es geben und wie kann damit gut umgegangen werden? In dieser Kleingruppe können die Teilnehmenden konkret nachfragen und von praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren.

b) Projekt „PIKSL Labor Düsseldorf“



Die PIKSL Labore sind das Herzstück unserer Arbeit. Sie sind offen für alle, die sich mit neuen Medien vertraut machen möchten. Als inklusive Treffpunkte ermöglichen es die PIKSL Labore, neue Leute mit spannenden Geschichten und Perspektiven zu treffen und miteinander zu lernen. Im Workshop erwartet Sie ein Impuls zu unserer inklusiven Arbeitsweise. Im Anschluss erarbeiten Sie eigene Strategien, um in Ihrem Unternehmen mit der digitalen Teilhabe zu starten. Dazu erarbeiten Sie Ihre Checklisten für den digitalen Start.

c) „BaLiE – Barrierefreies Lernen in der Erwachsenenbildung"



Lebenslanges Lernen für alle erwachsenen Menschen!
Bildung befähigt Menschen, bestärkt Sie für sich selbst zu sprechen und somit auch mitzugestalten. Ein Auftrag und Ziel besonderer Art für Einrichtungen der Erwachsenenbildung und der Behindertenhilfe. Wie können wir das unterstützen? Wie können Kooperationen verstärkt werden? Welche Synergien können entstehen? BaLiE verfolgt dieses Ziel und gibt zwei Impulse. Wir bestärken, qualifizieren und begleiten Menschen mit Behinderung auf Ihrem Weg zur Kursleitung. Wir vernetzen Einrichtungen überregional miteinander, denn es gibt bereits viele und auch besondere Kooperationsformen. Lassen Sie uns Ideen entwickeln, wie Lebenslanges Lernen inklusiv gelingen kann.

d) Leben wie ich will – Sozialraumorientierte Eingliederungshilfe in Hamburg

Im Hamburger Modellprojekt Leben wie ich will arbeiten Dienstleister der Eingliederungshilfe, die Sozialbehörde und das Fachamt für Eingliederungshilfe zusammen. Wie geht das: Unterstützung konsequent am Willen der Menschen orientieren mit einem weiten Blick auf alle möglichen Stärken und Ressourcen des Menschen und seines Umfeldes? Gemeinsam werfen wir einen Blick auf das Zusammenwirken der Institutionen, Gelingens Faktoren und Herausforderungen sowie Anknüpfungspunkte, die Eingliederungshilfe in Hamburg sozialraumorientiert weiterzuentwickeln.

Mitwirkende

Prof. Dr. Ing. Sabine Hopp

Fachbereich Architektur, Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung, Leitung Smart und Inklusive City, Technische Universität Darmstadt

Sabine Hopp ist am Fach­be­reich Archi­tektur TU Darm­stadt und dort am Fach­ge­biet Ent­werfen und Stadt­pla­nung als Pro­fes­sorin asso­zi­iert. Sie leitet das Lehr- und For­schungs­ge­biet Smart und Inklu­sive City. Der Schwer­punkt ist der öffent­liche Raum im Kon­text mit größt­mög­li­cher Zugäng­lich- und Erfahr­bar­keit aus dem Blick­winkel der man­nig­fal­tigen Nutzer, um diesen eine Teil­habe und Mit­wir­kung im öffent­li­chen und urbanen Raum zu ermög­li­chen bzw. zu erleich­tern. Sabine Hopp ist eine regis­trierte Archi­tektin und Stadt­pla­nerin, absol­vierte ihr Stu­dium an der TH Darm­stadt und erlangte ihren Dok­tor­titel an der TU Berlin, Fakultät Planen Bauen Umwelt. Aktuell ist Dr. Hopp auch aktiv in der Lehre und For­schung – mit dem Schwer­punkt Access und Design for All – im TU9 Ver­bund, Fokus RWTH Aachen und Karls­ruher Institut für Tech­no­logie KIT. Dar­über hinaus wurde Frau Hopp in den wis­sen­schaft­li­chen Beirat der Kon­fe­renz Hes­si­scher Uni­ver­si­täten (KHU) ernannt.

Karsten Isaack

Vorsitzender des Beirats der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung im BeB

Karsten Isaack ist seit 2017 im Werk­stattrat der evan­ge­li­schen Stadt­mis­sion in Halle tätig. Seit 2020 dar­über hinaus auch als Vor­sit­zender im BeB Beirat der Men­schen mit Behin­de­rung oder psy­chi­scher Erkran­kung sowie am runden Tisch von Sachsen – Anhalt wie auch beim Behin­der­ten­beirat der Stadt Halle/Saale. Karsten Isaack möchte mit seiner Arbeit in den o. g. Berei­chen die Rechte aller Men­schen mit Ein­schrän­kungen – egal wel­cher Art – stärken und für sie das Beste in Zusam­men­ar­beit mit dem BeB, dem Bund und Land und auch den kom­mu­nalen Regie­rungen bewirken.

Wolfram Keppler 

Projekt AufbruchQuartier, Diakonisches Werk der ev. Kirche in Württemberg e.V.

Wolfram Keppler hat nach einer Aus­bil­dung zum Zei­tungs­re­dak­teur beim Schwarz­wälder Boten in Oberndorf/Neckar Diplom-Päd­agogik an der Uni­ver­sität Tübingen stu­diert. Im Anschluss an die Mit­ar­beit am Pro­jekt „Soziales Lernen im Dia­ko­ni­schen Werk Würt­tem­berg hat er die gemein­nüt­zige Agentur für soziales Lernen, „mehr­wert gGmbH“ mit auf­ge­baut und war dort zeit­weise als Pro­ku­rist tätig. Seit 2012 ist er in lei­tenden Posi­tionen für Pro­jekte zu Inklu­sion und Sozi­al­raum­ori­en­tie­rung in der Dia­konie Würt­tem­berg tätig und arbeitet an der Schnitt­stelle von Dia­ko­ni­schen Ein­rich­tungen und Trä­gern und Kir­chen­ge­meinden vor Ort. www.aufbruch-quartier.de

Joachim Leibiger

Thüringer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen, Erfurt

Joa­chim Lei­biger wurde 1953 in Weimar geboren. Er ist seit Geburt seh­be­hin­dert und wurde im Jahr 2000 voll­blind. Dem Besuch der Regel­schule in Weimar und dem Gym­na­sium für Seh­be­hin­derte und Blinde in Königs Wus­ter­hausen folgte 1972 das Abitur sowie ein Stu­dium zum Betriebs­wirt und Arbeits­auf­nahme im Handel in Erfurt. Nach Tätig­keiten als Han­dels­tech­no­loge sowie als Leiter des Geschäfts­be­rei­ches Export und Stell­ver­treter des Betriebs­lei­ters eines mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­mens der Plast­ver­ar­bei­tung folgte ein wei­teres Stu­dium an der Aka­demie für Ver­wal­tungs­recht in Potsdam Babels­berg das mit einem Hoch­schul­ab­schluss mit Diplom abge­schlossen wurde. Nach wei­teren Tätig­keiten als Ange­stellter im Öffent­li­chen Dienst war Joa­chim Lei­biger von 2016 bis 2019 Beauf­tragter für Men­schen mit Behin­de­rungen des Frei­staates Thü­ringen. Im November 2019 folgte die Beru­fung zum Thü­ringer Lan­des­be­auf­tragten für Men­schen mit Behin­de­rungen durch den Thü­ringer Landtag.

Ulrike Schloo

Projekt Kommune inklusiv Schneverdingen, Lebenshilfe Soltau e.V.

Ulrike Schloo setzt sich als Pro­jekt­lei­terin des Aktion Mensch Modell-Pro­jekts „Kom­mune Inklusiv“ seit 2017 intensiv für die Inter­essen aller Men­schen mit Teil­ha­be­be­schrän­kungen ein. Ihr Fokus liegt auf der Sicher­stel­lung von par­ti­zi­pa­tiven Methoden und koope­ra­tiver Pla­nung bei der Ideen­fin­dung, Pla­nung und Durch­füh­rung von Pro­jekten. Ihre Vision umfasst nicht nur die kurz­fris­tige Umset­zung von inklu­siven Zielen, son­dern auch die nach­hal­tige Pla­nung und struk­tu­relle Ver­an­ke­rung dieser Ziele. U. a. durch ihre Prozessbegleiter*innenausbildung hat sie sich in den letzten Jahren pro­fes­sio­nell wei­ter­ent­wi­ckelt und möchte nun helfen, auch anderen Kom­munen den Zugang zu mehr Teil­ha­be­ge­rech­tig­keit aufzuzeigen.

Tabea Schweizer 

Projektleitung, Hofgut Himmelreich gGmbH AKADEMIE

Tabea Schweizer ist Sozi­al­ar­bei­terin (B.A.) und Erzie­hungs­wis­sen­schaft­lerin (M.A.) mit Betreuungs‑, Bera­tungs- und Lei­tungs­er­fah­rung in ver­schie­denen sozialen Ein­rich­tungen. Seit Oktober 2022 leitet sie das Modell­pro­jekt BaLiE bei der Hofgut Him­mel­reich gGmbH. Der Abbau von Bar­rieren bezie­hungs­weise das Schaffen von Zugangs­mög­lich­keiten ins­be­son­dere für Men­schen mit Behin­de­rung ist der Haupt­fokus ihres bis­he­rigen beruf­li­chen Wir­kens. Dem lebens­langen Lernen misst sie in diesem Kon­text eine große Bedeu­tung zu. Mit ihrer Tätig­keit in BaLiE darf sie nun beide Arbeits­schwer­punkte mit­ein­ander verknüpfen.

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